Gastbeitrag: Ja, es ist wieder Fuchsbaby-Zeit

Silvia Groniewicz ist Wohnparkbewohnerin und begeisterte Fotografin. Während der Corona-Pandemie hat sie vermehrt Füchse fotografiert und zu dem Thema recherchiert.

Derzeit sind sie wirklich zuhauf im Wohnpark unterwegs und man begegnet ihnen abends und nachts doch recht häufig. Das bedeutet aber nicht, dass sie verloren gegangen sind oder Hilfe benötigen.
Wenn sie das erste Mal den Bau verlassen sind sie wirklich noch winzig, blauäugig (in beiden Sinnen des Wortes), tolpatschig, schaßaugat und vor allem neugierig und naiv.

Gerade in den ersten zwei Wochen außerhalb des Baus kommen sie deswegen immer wieder in Gefahr bis sie die Umgebung etwas besser kennen lernen. Wenn ihr ein Fuchsbaby seht, bleibt stehen und beobachtet es. Verjagt es, wenn es wo ist, wo es nicht sein sollte (auf der Straße, in der Garage, am Eingang zu einer Stiege, etc), aber ansonsten, lasst es bitte einfach sein. Füchse sind Katzen nicht unähnlich, meine haben auch gern mitten auf der Straße am Asphalt geschlafen weil der die Hitze gut hält.

Danach sind sie auch noch ein Weilchen übermütige Teenager. Auch kein einfaches Alter. Es ist normal, dass man die Eltern nicht sieht. Diese sind unterwegs Futter suchen und wissen, wie sie sich vor Menschen verstecken können.

KEIN FUTTER geben!
Für Füchse die Menschen mit Futter verbinden endet es oft schlecht. Sie finden derzeit genug Futter. Sowohl Abfälle als auch Insekten und Mäuse.

Füchse sind auch tagsüber häufig in bewohnten Gebieten anzutreffen. Da sie den Menschen nicht als Gefahr sehen, ist es kein “abnormales” Verhalten, wenn sie nicht direkt fliehen.
Bitte nicht versuchen sie einzufangen.
Wenn ihr sie beobachtet und es ihnen wirklich schlecht geht (sprich sie stehen nicht auf, sind verletzt, kein Fell und zerkratzt, etc), dann ruft die Wildtierhotline der Stadt Wien. Die kommen aber nur, wenn das Tier wirklich schon so krank ist, dass es sich nicht mehr bewegen kann. Die Hilfe sieht dann so aus, dass das Tier in der Regel eingeschläfert wird.

Also bitte erfreut euch an unseren Mitbewohnern. Lasst die jungen Füchse die Gegend erkunden und nehmt Rücksicht auf ihre Unbedarftheit und Naivität.

Eine Ergänzung von Brigitte Sack (Wohnpark-TV):
Kürzlich wurden unsere Füchse leider sogar mit ganzen Hühnern gefüttert. Sie haben sich damit auf den Spielplatz des Kindergartens zurückgezogen. Dort wurden die Hühner von den Füchsen zerfleischt und teilweise gefressen. Die Reste blieben dann dort liegen wo sonst die Kinder spielen. Herumliegendes Futter für Füchse und Co. lockt außerdem Ratten an!

© Eva Hütter

© Silvia Groniewicz
© Silvia Groniewicz