Als Arbeitsgruppe Energie/Wärme haben wir im Oktober 2020 die Heizkreise der innenliegenden Klubräume ins Visier genommen. Nicht zuletzt aufgrund von Corona konnten wir gemeinsam mit der AEAG erst im heurigen Winter erste Schritte setzen.
Worum ging es nochmal?
In den unteren Stockwerken des Wohnparks befinden sich innenliegende Räume, die häufig von Vereinen genutzt werden. Auch dort wird in der Heizperiode heißes Wasser durch die Verrohrung im Boden zu den Heizkörpern gepumpt, um lediglich bei Bedarf Wärme für die Heizkörper bereitstellen zu können.
Ungenutzte Heizkreise abdrehen
Allerdings werden diese Heizkreise oftmals gar nicht benötigt, da viele Räume mangels Fenster und außenliegenden Mauern sogar im Winter unter Überwärmung leiden – auch durch die Wärmeabgabe des Bodens, der wiederum durch die Leitungen selbst bei abgeschalteten Heizkörpern erwärmt wird. Die Idee: Durch Abschaltung der Heizkreisläufe dieser Räume sowohl Wärmeenergie als auch Strom für die Heizungspumpen einsparen und gleichzeitig die Überwärmung des Raums infolge dieser „Fußbodenheizung“ reduzieren.
Erfolgreicher, dokumentierter Versuch
Erstmals wurde die Idee in den letzten Wochen auf A8 getestet, wo der Kinder- und Jugendclub (KJC) und das Freddy-Quinn-Archiv im zweiten und die evangelische Predigtstation im dritten Stock beheimatet sind. Aufgrund von automatischen Messungen, die der KJC in seinen Klubräumen vor und nach der Abschaltung vorgenommen hat, konnte die Befürchtung einer Unterkühlung der KJC-Räumlichkeiten widerlegt werden.
Zusätzliche Lüftungsoptimierungen
Je nach Raumhöhe und Entfernung der Messstelle von der Raumlüftung konnte eine Reduktion von bis zu 1° C nach Abschaltung der „Fußbodenheizung“ beobachtet werden, allerdings erreichte man je nach Messstelle immer noch Temperaturen zwischen 23,5 und 25,5° C. Die Messungen führten jedoch zu einer weiteren Erkenntnis: Die Temperatur stieg nach 22 Uhr schnell an und fiel ab 24 Uhr wieder ab. Eine Überprüfung vor Ort bestätigte rasch den vermuteten Zusammenhang zur Raumlüftung. Die Temperatur stieg verständlicherweise, weil die Lüftung in diesem Zeitraum außer Betrieb war und dem Raum keine kältere Frischluft mehr zugeführt wurde.
Potentielle Energieeinsparungen
Die Betriebsleitung ist rasch unserem zusätzlichen Vorschlag nach einer verlängerten Abschaltung der Lüftung von 22–7 Uhr anstatt nur bis 24 Uhr gefolgt. Alleine diese Änderung an der Lüftung könnte unseren Berechnungen zufolge bis zu 20.500 kWh pro Jahr an elektrischer Energie einsparen. Immerhin müssen die drei Klubräumlichkeiten und der ebenfalls angeschlossene Indoor-Spielplatz im ersten Stock nun 7 Std. weniger mit Frischluft versorgt werden. Hinzu kommen bis zu 111.000 kWh oder ca. 13.500 Kubikmeter Gas für die Erwärmung, da in diesem Zeitraum keine kalte Außenluft für die Zuluft aufgewärmt werden muss. Der einzige Wehrmutstropfen: Der KJC hat sich durch die geringere tägliche Frischluftmenge und den folglich stärkeren Einfluss der verbliebenen Wärmequellen in und um seine Räume ganz langsam wieder um ca. 1° C erwärmt.
Fazit und Ausblick
Das Hauptziel der Energieeinsparung wurde nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen, die Sorge einer Unterkühlung der Räumlichkeiten hat sich im Fall von A8 nicht bewahrheitet. Einer Wiederholung bei den zahlreichen anderen Klubs und Vereinen im Wohnpark steht – deren Interesse vorausgesetzt – folglich nichts im Wege. Das nachrangige Ziel einer Temperaturabsenkung wurde zwar aufgrund der Lüftungsumstellungen vorerst nicht erreicht, hier denken wir aber bereits an die Absenkung der Zulufttemperatur, wodurch es zu weiteren Energieeinsparungen käme. Sobald es zu neuen Ergebnissen oder Entwicklungen kommt, berichten wir selbstverständlich wieder.
AG Energie/Wärme