AEAG-Hauptversammlung 2021

Um den aktuellen Regelungen zu entsprechen, fand die Hauptversammlung am 26. August wie auch im letzten Jahr wieder in der Tennishalle beim Block C statt. Alle Mieter*innen konnten sich für den Besuch registrieren, gekommen sind schließlich in etwa 20. Mit der gewohnten professionellen Routine hat man anschließend den gesetzlichen Berichtspflichten entsprochen, bevor es an die Kür ging: der Fragen-Beantwortung der Mieter*innen.

Commerzialbank Mattersburg

Wie in der letzten Hauptversammlung prophezeit, musste die AEAG im Geschäftsjahr 2020 einen Betrag von 6,9 Mio €, der als Termingeld bei der Commerzialbank Mattersburg geparkt war, nun tatsächlich abschreiben. Die AEAG weist daher 2020 zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein negatives Bilanzergebnis aus (–176.076,44 € im Jahr 2020 im Vergleich zu + 4,9 Mio € im Jahr 2019). Trotz allem möchte man weiterhin alle rechtlichen Mittel zur Einbringung des Betrages ergreifen. Der Hauptadressat ist hierbei die Republik Österreich (Stichwort Amtshaftung).

Wo parkt die AEAG ihre liquiden Mittel?

Auf Nachfrage eines Aktionärs erläuterte der zuständige Direktor Dr. Baringer die Vorgangsweise beim Veranlagen kurzfristig nicht benötigter Geldmittel. Dabei nutzt man keine volatilen Produkte wie Wertpapiere, sondern wie im gegenständlichen Fall ausschließlich konservative Sparprodukte mit einer Bindung von 6 oder 12 Monaten. Zur Risikostreuung bedient man sich diverser Institute – neben den bekannten österr. Großbanken auch kleinerer Anbieter mit attraktiven Konditionen.

Kommentar des Wirtschaftsprüfers

Die Commerzialbank Mattersburg nutzte man seit 2007 ohne jegliche Probleme. 2018 ergab auch die Bonitätsprüfung des KSV 1870 lediglich eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,01 %. Dementsprechend wurde auf das Resümee des Prüfers des Revisionsverbandes verwiesen: Betreffend Veranlagung habe man demnach keine Versäumnisse beim Vorstand/im Management gesehen. Es wäre alles getan worden, um nach bestem Wissen und Gewissen zu veranlagen.

Mietobergrenze im WGG

Da die zu veranlagenden Mittel auch aus den Auslaufannuitäten der ausfinanzierten Blöcke A und B stammen, fragte ein Mieter und Mitglied des MBR nach den gesetzlichen Regelungen zur Mietpreisbildung. Direktor Dr. Baringer verwies in seiner Beantwortung auf die gesetzliche Verpflichtung des sogenannten Generationenausgleichs, wonach das erwirtschaftete Eigenkapital in bestehende und neue Wohnversorgung zu investieren sei. Schließlich ist dies die Voraussetzung für die steuerliche Begünstigung als gemeinnützige Wohnbauvereinigung. Gen.Dir Ing. Kirschner hielt in diesem Bezug fest, dass stets die Sanierung Vorrang vor dem Neubau genießt. Eine Verpflichtung zur Verrechnung in voller Höhe war aus den Antworten allerdings nicht zu erkennen (siehe auch „Prüfergebnis des Rechnungshofs – Mieterbeirat stößt nach“).

Ewiges Thema Ausfallkomponente

Aufgrund regelmäßiger Anfragen nahm Dir. Dr. Baringer auch heuer wieder Stellung zu diesem Mietbestandteil. Dieser kommt nur in Block A und B zur Anwendung, während im Block C die niedrigere Rücklagenkomponente gilt. Ungeachtet der unterschiedlichen Bezeichnung und Höhe dienen die Beträge zur Abdeckung von Leerständen und Mietausfällen, die aufgrund des Kostendeckungsprinzips ansonsten ungedeckt wären. In der Folge war zu erfahren, dass 2020 im Wohnpark Einnahmen von rd. 436.000 € einem tatsächlichen Bedarf von rd. 290.000 € gegenüber standen.

Neuwahl des Aufsichtsrates

Ein seltener Programmpunkt ist die komplette Neuwahl des Aufsichtsrates aufgrund seiner 5-jährigen Funktionsperiode. Für den Mieterbeirat dabei sind weiterhin Prof. Dr. Helmut Holzinger und Elisabeth Studencki – neu dazu gestoßen ist nun Albert Leidinger. Bei dieser Gelegenheit bedanken wir uns bei Julius Ehrlich für die langjährige Tätigkeit als Vertreter des Mieterbeirats im Aufsichtsrat. Wir sind froh, dass er uns dennoch weiterhin als Mitglied des Mieterbeirats mit seiner Erfahrung bis zurück in die 80er Jahre zur Verfügung steht.

Rücktritt Dir. Dr. Maierhofer

Darüberhinaus gab es noch eine wichtige Änderung im Direktorium der AEAG. Die geplante Übergangsphase von Dr. Maierhofer zum neuen Wohnpark-Manager Baumeister Ing. Steurer wurde aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig vollzogen. Unter der Amtszeit von Dr. Maierhofer fanden der Wechsel vom Facility-Management zurück zur eigenen Hausbetreuung sowie zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen im Anschluss statt. Der Mieterbeirat bedankt sich für die langjährige und gute Zusammenarbeit und wünscht Hr. Dr. Maierhofer eine möglichst rasche Genesung.

Eckdaten & Beschlüsse

  • Neubautätigkeit 2020: 6,46 Mio. € (2019: 7,53 Mio €)
  • Großinstandsetzungen 2020: 4,5 Mio € (2019: 3,86 Mio €)
  • Verwaltung 2020:
    3.763 Wohnungen (+ 102), 105 Lokale und Büros (+1), 3.406 Garagen (+ 75) und 131 Abstellplätze (+ 0), 12 sonstige Einheiten (+ 0)
  • Positive Ertragslage
  • Positive Prüfung durch den gesetzl. Revisionsverband genehmigt
  • Auflösung anderer Rücklagen zur Deckung des Bilanzverlustes (rd. 176.000 €)
  • Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates
  • 5 Aufsichtsratssitzungen 2020 (1 davon zusätzlich infolge der Commerzialbank Mattersburg) bei Verzicht auf eine Funktionsentschädigung